Tief im Tann

 

 

In den Tann wird sie gehen

und sich tief verbeugen

erst dem Rüden dann dem Wallach

die Lendenfrucht zu säugen

 

Zur Kronenhöh wird er steigen

der Hanf ward längst geknüpft

so springt er weinend in seine feuchten Arme

das Leben aus dem Brustkorb hüpft

 

Tiefer Tann

so schrecklich schön

nur Getier

kann dich sehn

 

Er nimmt das Mädchen bei der Hand

führt sie zwischen hohe Tannen

dort wird er das Blumenkleid

von ihrem zarten Körper bannen

 

Der Jäger setzt zum Blattschuss an

er führt ihn mit Geschick

zu strecken jenes Tier im Busche

trifft er den Knaben im Genick

 

Tiefer Tann

so schrecklich schön

welchen Weg

wirst du begehn?

 

Am Waldesrand ein lieblich Pilz

knallrot mit weißen Punkten

so schlingt er ihn noch bei dem Stiel

ward bald zur Ewigkeit gesunken

 

Wenn Finsternis den Sinn mir nimmt

wenn Wut und Schmerz sich paart

werf ich ein Licht in die Nadeln

das Ende bleibt nur mir erspart

 

Tiefer Tann

brennt lichterloh

von nun an

bin ich wieder froh