Herzraum Leer

 

 

Mein Herzraum ist nun unbestuhlt

besenrein für neue Pracht

der Kläger kennt das Faustrecht nicht

hat es doch so sehr erstritten

Vergebung den Wellen geschenkt

dem Meer das viele Kinder kennt

und deshalb bin ich unbestuhlt

 

Schwarze Fahnen auf der Stadt

da alle meine Mannen tot

bin Pilgersmann ohne Pilgerort

werf Anker wo kein Wasser ist

verdurst ich noch auf hoher See

dein Kelch hat Löcher tausendfach

und deshalb bin ich unbestuhlt

 

Oh weh die Kron, die Kron ist fort

die einst mein stolzes Haupt geziert

Wehmut sei dem Narr gegeben

doch wehe ihm des Königs Gewänder

so mag mein Grimm ihn ewig strafen

als er mir die Treu abschwor

und deshalb bin ich unbestuhlt

 

 Die Narren den Narren zum Throne heben

während ich den Stürmen trotze

zerschunden, endthront und hungerfroh

schon lebend tot dem Geier nah

getrieben von dem goldenen Schatz

wütet das Zungenschwert in der Schlacht

und deshalb bin ich unbestuhlt

 

Dem Glanze von einst entrissen und gebeugt

doch dem Schicksal noch nicht Knecht

treibt mich der Westwind in die Schenken

wo wenige Taler aus Narren Söldner machen

da die Taschen so verwaist und meine Mannen fort

muss ich das Schloss alleine nehmen

und deshalb bleib ich unbestuhlt